Astoria – der Stern dieses Hotels ging am 5. Dezember 1915 auf und erlosch am 30. Dezember 1996. Der Anblick der verhangenen Fassade kränkt, denn „Leipzigs erste Adresse“ ist das Haus immer gewesen. Prominenz aus Politik und Wirtschaft, Kunst und Halbwelt, Stars und Sternchen haben im Astoria übernachtet.
Anekdoten erzählt man sich gern: Udo Jürgens gab den Frauen ein Privatkonzert. Adele Sandrock schreckte das Zimmerpersonal. Trude Herr verlor den Schlüssel für den Safe. Verträge wurden unterschrieben, Geheimgespräche geführt. Kundschafter und Agenten operierten auch filmisch in den Zimmern: Hardy Krüger, Montgomery Clift, Fred Delmare und Christine Lazar. Küche und Service von Leipzigs Grand Hotel besaßen Weltstandart und servierten haute cuisine auch für die Queen aus England. Künstler gaben Bild und Skulptur den Innenräumen. Legenden werden erzählt und haben stattgefunden.
Zur Zeit steht vom Haus nur noch die Fassade, alle Tätigkeiten ruhen.
„Hotel Astoria – Die Biografie eines Hauses“ – zur Buchpremiere blätterten Katrin Hart und Henner Kotte in hundert Jahren Stadtgeschichte und erzählten heitere, spannende und zum Nachdenken anregende Geschichten von Wirtschaftskriminalität, Besatzungsmacht, Frisör und liebenswerten Episoden großer Namen.
Auch der Sender Mephisto97,6 hat sich des traurigen Kapitels Leipziger Stadtgeschichte angenommen:
https://open.spotify.com/episode/5qwV9RU7bmDql7BKKMe6cC?si=ko9YzvoBQ2uIQ1HznniFVg