Wenn man seine mit flotter Hand geschriebenen Krimis aus den Regalen fischt, kommt man schon ins Grübeln: Edgar Wallace ist schon seit 75 Jahren tot. Am 10. Februar 1932 starb er in Los Angeles. Am 9. Februar 2007 erlebt er seine Auferstehung in Lehmanns Buchhandlung in der Grimmaischen Straße. Und wer ihn dort zur ersten „Edgar Wallace Nacht“ auferstehen lässt, ist der Leipziger Krimi-Autor Henner Kotte. Der Kater weiß es schon.
Denn der Kater macht Werbung für die 1. Kriminacht bei Lehmanns, die ganz dem 1875 geborenen Meister des Gruselns gewidmet ist, der sich ja bekanntlich für seine Geburt schon die schelmischen Rahmendaten gesichert hat: Er wurde am 1. April geboren auf dem Nullmeridian von Greenwich. Seitdem richtet sicch alles, was sich mit der finsteren Seite im Menschen beschäftigt nach dem Meister der unheimlichen Dramatik.
Die großen Crime-Autoren der Gegenwart haben den "Hexer", den "Roten Kreis" oder den "Frosch mit der Maske" garantiert im Regal stehen. Die meisten besitzen sowieso alle 140 Wallace-Romane und dazu eine ganze Videothek mit den gruseligsten Verfilmungen des Mannes, der als einer der Ersten die Möglichkeiten des Films für sich entdeckte, den Zuschauer effizient in Angstzustände zu versetzen. Henner Kotte, der sich mit seinen Leipziger Kriminalromanen mittlerweile einen guten Namen in der deutschen Crime-Szene gemacht hat, präsentiert die Wallace-Nacht in Lehmanns Buchhandlung am 9. Februar ab 20.15 Uhr.
Die Nacht wird lang, denn nach einer Lesung mit "Leipzigs führendem Krimiexperten" gibt es die Filmhits "Die toten Augen von London", "Der Frosch mit der Maske" und "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe". Außerdem ein Wallace-Quiz. Popcorn und Cola machen das Gruseln perfekt. Karten gibt es bei Lehmanns. Krimis auch. Und wer sich beeilt, bekommt auch noch den Kater, den es in diesem keineswegs frostigen Januar erstmals als Lesezeichen gibt zu jedem gekauften Buch. Mit begrenzter Auflage natürlich: Der sonst jeden Mittwoch spottende Bursche präsentiert sich erstmals mit Buch. Dezenter Hinweis darauf, dass er gelegentlich auch mal einen Kotte-Krimi liest. Ein Hinweis aber auch darauf, dass die Besprechung Leipziger Buch-Neuerscheinungen zu den Standards der Leipziger Internet Zeitung gehört, leicht zu finden und der Rubrik "Leipziger Bücher".
Ralf Julke am Mittwoch, 17. Januar 2007